06.04.2023

Asset Tracking vs. Indoor Navigation: 2 Seiten einer Medaille?

Indoor Navigation for harsh environments | Favendo GmbH

Asset Tracking und Indoor Navigation sind das Gleiche? Das haben wir nicht behauptet. Aber es gibt definitiv einen Zusammenhang zwischen den beiden Services und die Funktionsweise an sich ist recht ähnlich. Was Asset Tracking und Indoor Navigation unterscheidet ist der „Ort“, an dem die Position berechnet wird. Beim Ersterem spricht man von serverbasierter Positionierung, das heißt, die Position des jeweiligen Assets wird auf einem Server ermittelt. Dagegen wird bei der Navigation die Position auf dem Gerät des Benutzers berechnet. Das nennt man clientbasierte Positionierung.

Asset Tracking: Serverbasierte Positionierung mit Hilfe von Sensortechnologien

Grundsätzlich basieren beide Positionierungsprinzipien auf dem Sender-Empfänger-Prinzip. Ein Sender, in diesem Fall der Asset Beacon, der auf dem zu verfolgenden Objekt befestigt ist, sendet BLE-Signale an einen Beacon Tracker, der fest im Raum installiert ist. Mittels der RSSI-Methode lässt sich die Position des Beacons berechnen. Je stärker das Signal, desto näher ist der Beacon am jeweiligen Tracker. Empfangen mindestens drei Tracker das Signal einer Anlage, ist es aufgrund der Signalstärke möglich, jeden Punkt in einem Raum genau zu bestimmen. Dabei spricht man dann von Trilateration.

Genauigkeit und Signalabdeckung

Für eine Ortungslösung im Innenraum wird also immer eine spezielle Sender-Empfänger-Infrastruktur bestehend aus festinstallierten Beacon-Trackern und mobilen Asset Beacons benötigt. Wichtig dabei ist, auf eine ausreichende Abdeckung zu achten, sodass anhand der Signalstärken die Position ermittelt werden kann. Wie viele Tracker genau benötigt werden, ist von Projekt zu Projekt unterschiedlich und immer abhängig von der Beschaffenheit der Räumlichkeiten. Bei verwinkelten Räumen ist eine Abdeckung schwieriger zu erreichen und benötigt eine präzisere Planung, als bei offenen, gerade geschnittenen Räumen. Aber auch die Fläche, die Deckenhöhe oder Materialien wie Metalle spielen eine Rolle. Deshalb ist es besonders wichtig bei der Planung einer RTLS-Lösung Profis heranzuziehen, die Planung und Rollout der Installation übernehmen und sich auf ihre Expertise verlassen können.

Favendo Asset Tracking

Die Beacon Tracker interpretieren das RSSI-Level des Asset Beacons und senden das empfangene Signal an die Location Engine. Die Commander Location Engine berechnet serverseitig die Position des Assets. Die dann via SDK oder App ausgegeben wird.

Indoor Navigation: Clientbasierte Positionierung mit BLE -Funkstandard

Wie eingangs schon erwähnt, liegt der Unterschied der beiden Prinzipien vor allem darin, wo die Positionsberechnungen stattfinden. Denn wie das Tracking basiert auch Favendos Lösung für Indoor Navigation auf BLE-Infrastrukturen. Die Beacons agieren als Signalgeber und senden in kurzen Abständen ihre ID via Bluetooth mit einer Reichweite von 30 bis 100 Metern. Allerdings wird die Position des Nutzers nicht auf einem Server, sondern auf dem Endgerät des Nutzers ermittelt. Deshalb auch clientbasierte Positionierung. Dabei empfängt und interpretiert das Smartphone die gesendete ID und wird anhand der Signalstärken auf dem Grundriss eines Gebäudes geortet.
Sofern das Gerät und damit der Nutzer einmal lokalisiert wurde, ist es problemlos möglich diesen von der Ausgangsposition zu einem beliebigen Punkt (POI, Point of Interest) zu führen.

Das Smartphone mit der passenden App empfängt die IDs der installierten Beacons via BLE. Abhängig von den Signalstärken wird der Nutzer so zu seinem POI navigiert.

favendo infografik navigation

Indoor-Positionierung in Echtzeit

Dank der BLE-Infrastruktur kann der Nutzer in Echtzeit zu einem beliebigen Zielpunkt navigiert werden. Die Route wird dabei auf dem Handy oder Tablet des Nutzers dargestellt. Favendos Software für Navigation kommt entweder in Form eines SDKs zur Integration in eine bestehende App oder in Form einer Whitelabel App.

Die BLE-Technologie für die Indoor Navigation fühlt sich für den Nutzer an wie GPS im Outdoor Bereich. Obendrein bietet die Bluetooth-Technologie aber noch den Vorteil, dass einzelne Stockwerke identifiziert werden können. Das macht die Technologie nochmal besonders spannend – vor allem für Gebäudekomplexe mit vielen Ebenen, Kreuzfahrtschiffe, Shopping Malls oder Umschlagpunkte wie Bahnhöfe oder Flughäfen.