02.05.2019

Embedded Beacons als Herausforderung für das Projektmanagement

Embedded Beacons | Favendo GmbH

Bis vor einigen Jahren bedeutete die Installation einer Beacon-Infrastruktur in einem Gebäude die Anbringung vieler kleiner und etwas größerer Kästen an den Wänden und Decken des auszustattenden Gebäudes. Der Trend zu eingebetteten Beacons – also BLE-Sendern oder BLS-Sensoren, die in bestehende Haustechnik wie Steckdosen, Zugänge oder Beleuchtung integriert werden – sollte dafür sorgen, dass Innenarchitekten die Kontrolle über die Ästhetik des Gebäudes zurückgewinnen.

Den Preis dafür zahlen die Planer, die nicht von Anfang an alle an einen Tisch gebracht haben. Denn dann sind Probleme vorprogrammiert. Denn in den meisten Fällen sind Haustechnik und IT/Telekommunikation als ausführende Elemente organisatorisch getrennt.

Auf jeden Fall sind beide getrennt von einer Marketingabteilung, die möglicherweise der Initiator des Projekts ist. Das bedeutet, dass z. B. bei einem neuen Bürogebäude in der Regel zuerst die Elektriker kommen und ihre Steckdosen oder die Beleuchtung installieren, dann kommt die IT oder der Telekommunikationsanbieter und installiert die Zugangspunkte. Dann kommen die Dienstleister des RTLS-Anbieters und installieren die Beacons und Beacon-Tracker – an den frisch verputzten Wänden.

Eigentlich wäre es für das gesamte Unternehmen sinnvoll, wenn die Elektriker gleichzeitig die Sensorinfrastruktur in Form von Kombigeräten wie Steckdosen mit integrierten Beacon Trackern installieren würden. Die Anzahl der eingesparten Bakentracker ist der wichtigste Kostenfaktor.

Nicht weil die Hardware selbst so teuer wäre, sondern weil die Geräte Strom und Kabel benötigen. Die Faustformel lautet daher: Je mehr stand-alone Beacon Tracker in der Infrastruktur durch eingebettete Geräte ersetzt werden können, desto günstiger. Ganz vermeiden lassen sich Stand-alone-Geräte aber nicht, wenn man eine bestmögliche Abdeckung des Gebäudes gewährleisten will oder muss. Gerade bei Access Points mit eingebauten BLE-Sensoren ist zu beachten, dass das Gerät eine grundsätzlich andere Kernaufgabe hat, nämlich ein stabiles WiFi-Netzwerk zu gewährleisten. Vor allem in Nichtwohngebäuden sind Access Points daher oft dort konzentriert, wo viele Nutzer zusammenkommen. Das Asset Tracking oder die Überwachung von Personen mit Einschränkungen ist jedoch auf eine stabile Infrastruktur im gesamten zu überwachenden Raum angewiesen, so dass es oft notwendig ist, die in Access Points installierten Sensoren durch eigenständige Beacon Tracker zu ergänzen. Beleuchtungskörper als Sensorträgersysteme haben dagegen den großen Vorteil, dass die Beleuchtung überall in einem Gebäude Standard ist, zumindest dort, wo sich Personen aufhalten oder bewegen können. Es bleiben jedoch Fragen offen, in welcher Organisationseinheit und auf welche Kostenstellen die zusätzlich benötigten Sensoren gebucht werden. Liegt die Wartung in der Verantwortung des Telekommunikationsanbieters oder der Haustechnik, welche Einheit ist letztlich zuständig, wenn die Marketingabteilung feststellt, dass die Proximity-Lösungen nicht wie vorgesehen funktionieren.

Um die Vorteile einer eingebetteten Infrastruktur nutzen zu können, ist es daher von größter Bedeutung, die verschiedenen Gewerke frühzeitig in den Planungsprozess einzubeziehen, auch damit jede Partei die Möglichkeit hat, ihre Sicht auf das Gesamtprojekt darzustellen und eventuelle Vertragsabhängigkeiten und Lieferantenbindungen zu prüfen. Nur so lassen sich unangenehme und teure Überraschungen vermeiden. Es ist klar, dass eine neue Technologie nicht ohne Verwerfungen und neue Verbindungen innerhalb der Organisationsstruktur eingeführt werden kann.