26.09.2022

Mit flexiblen Ortungstechnologien die Baustelle der Zukunft gestalten

Location Services in the construction industry | Favendo GmbH

Es kommt nicht von ungefähr, dass großen Baustellen-Projekten oft der Ruf vorauseilt, zum einen jedes zuvor festgelegt Budget zu sprengen und zum anderen meist deutlicher länger zu dauern als geplant. Einerseits werden Bauprojekte zwar immer komplexer bei zunehmend engeren Zeitplänen, gleichzeitig ist die Baubranche eine der Branchen, bei der die digitale Transformation vor allem, was das Projekt- und Prozessmanagement angeht, vielfach noch in den Kinderschuhen steckt.

Dabei gleicht doch eine Großbaustelle in vielen Punkten einem Industrieunternehmen auf Zeit. Zahlreiche Assets unterschiedlichster Größe sind auf begrenztem Raum im Einsatz, um ein großes „(End-)Produkt“ herzustellen. Wie in klassischen Produktionsstätten ergibt es also auch hier Sinn, auf digitale Asset Management Tools zurückzugreifen. So können Ineffizienzen und Informationsverluste (sogenannte Bottlenecks), die zu Kostenüberschreitungen, Terminverzögerungen und einem allgemeinen Projektrisiko führen, vermieden werden.

Wie Sie Produktivitäts- und Ressourcenverluste auf Baustellen vermeiden

Häufig ist es vor allem ein Problem, dass man nicht weiß, wo das verdammte Ding, das man gerade sucht, ist. Sei es Material, Werkzeug oder eine Maschine. Also ein typischer Fall von Produktivitäts- und Ressourcenverlust durch unnötige Suchzeiten und potenziellen Material- und Geräteverlust. Das ist der Punkt, an dem Real Time Location Services im weiteren und Asset Tracking Systeme im engeren Sinn ansetzen und für Sichtbarkeit und Transparenz sorgen.

Nun sieht der Lifecycle einer Baustelle aber natürlich etwas anders aus als der einer statischen Produktionsanlage. Während in Industrieunternehmen meist nur Innenräume mit Tracking Lösungen abgedeckt werden, muss das Trackingsystem einer Baustelle flexibel bleiben und quasi „mitwachsen“ nämlich von Outdoor zu vornehmlich Indoor Tracking. Also ein idealer Einsatzort für eine Indoor/Outdoor-Kombilösung mit GPS & Bluetooth (BLE), bei der die Datenübertragung via LoRa-Antenne erfolgt.

Während das Outdoor-Thema während der gesamten Bauphase über GPS-Tracking abgedeckt wird, wächst die BLE-Installation quasi mit dem Gebäude mit. Die mobilen Assets, die getrackt werden sollen, werden mit Multi-Mode-Trackern ausgestattet. Diese berechnen ihre Position dann entweder per GPS oder – sobald die Gebäudehülle geschlossen ist – anhand von BLE-Signalen, die von stationären Beacons ausgesendet werden. Die Datenübertragung an den Network-Server erfolgt dann via LoRaWAN-Gateway und Antenne. Die Planung der Bluetooth Installation kann bereits vor Baubeginn auf Grundlage der Architekturpläne durchgeführt werden, während die Installation dann im Rahmen des Baufortschritts von der Tiefgarage bis zur Dachterrasse erfolgt. Die gewonnenen Daten können entweder via API in eine von den Stakeholdern genutzte Software (z. B. ein BIM-System oder ERP) eingespielt werden oder unabhängig davon über den Favendo Viewer per Browser ausgespielt werden.

Mit einem Tracker versehen werden kann theoretisch jedes mobile Asset vom Vorschlaghammer bis zum Radlader – und auch der Trackingbereich ist nicht auf die Baustelle begrenzt.  Auch Betriebshof und -halle, wo Maschinen und Geräte außerhalb ihrer Einsätze gelagert werden, können in das Tracking mit einbezogen werden, wenn dort ebenfalls ein LoRa-Gateway installiert ist. Je nach Gebäudetyp lässt sich die Nutzung der Asset-Tracking-Installation auch über den Bauabschluss hinaus weiterdenken. Handelt es sich um eine Produktionsstätte könnte der Gebäudenutzer die Installation weiter für Asset Tracking nutzen, ist es ein Bürokomplex können die Beacons als Ankerpunkte für eine Indoor Navigation via App für Mitarbeiter oder Besucher genutzt werden. Der Lifecycle eines Baustellen-Asset-Tracking-Systems muss also nicht mit der Schlüsselübergabe enden.