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    UNIVERSITÄTSKLINIKUM HEIDELBERG
    Personentracking während MANV-Training am Universitätsklinikum Heidelberg

UNIVERSITÄTSKLINIKUM HEIDELBERG

Das Auftreten externer Schadenslagen mit einer großen Anzahl von Verletzten wird im medizinischen Bereich als Massenanfall von Verletzten (MANV) bezeichnet. Ob in Form von Zugunglücken, ABC-Gefahrenlagen oder im Zusammenhang mit terroristischen Anschlägen – eine große Anzahl von Verletzten erfordert besondere Vorgehensweisen, die sich aufgrund der Ressourcenknappheit wesentlich von der Individualmedizin unterscheiden. Damit die MitarbeiterInnen in solchen Extremsituationen ausreichend qualifiziert agieren können, müssen die speziellen Pläne und Vorgehensweisen für derartige Szenarien regelmäßig trainiert werden.

Das Universitätsklinikum Heidelberg hat im November 2023 eine solche Großübung im Neubau der Chirurgie geplant und durchgeführt. Ziel der Übung war es, herauszufinden, wie lange es von der Ankunft der PatientInnen bis zur tatsächlichen Behandlung dauert und wie der Ablauf bis dahin in der Praxis aussieht. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen dann europaweit Kliniken zur Prozessoptimierung dienen.

Das Übungsszenario: Eine Explosion in einem Firmengebäude, ausgelöst durch Heizungsreparaturen. Binnen 2 Stunden kamen 100 meist schwer verletzte PatientInnen (verkörpert durch SchauspielerInnen) am Universitätsklinikum Heidelberg an. Mit 140 MitarbeiterInnen des Klinikums sowie Kräften der Feuerwehr, des DRK, des Katastrophenschutzes, der Bundeswehr und vielen mehr wurden die Abläufe in so einem Katastrophenszenario so real wie möglich geprobt. Von der Alarmierung aller benötigten Rettungskräfte und des medizinischen Personals, über die Koordination und Dokumentation der Abläufe bis hin zur raschen und adäquaten Versorgung der PatientInnen – es galt, das MANV-Konzept vom Papier in die Praxis umzusetzen.

Um die richtigen Schlüsse aus der extrem realistischen Übung zu ziehen und verbesserungswürdige Punkte im Ablauf zu identifizieren, sollte einerseits der Stresslevel des medizinischen Personals mittels Biosensoren gemessen werden. Zum anderen ging es darum, die Aufenthaltsorte und Laufwege von Personal und „PatientInnen“ in Echtzeit zu verfolgen und aufzuzeichnen.

Um die Positionen und Wege der an der Übung beteiligten Personen erfassen und später auswerten zu können, wurde das Gebäude der Neuen Chirurgie des UKHD von Favendo mit einem Quuppa Intelligent Location System ausgestattet. Von der Patientenaufnahme bis hin zu den Behandlungs- und Operationssälen wurden Quuppa Lokatoren installiert, um auf den Submeter genau zu verfolgen, wo sich welche Personen wie lange aufhalten und/oder bewegen. Die PatientInnen wurden vor Beginn der Übung mit Quuppa Tags für das Tracking ausgestattet. Ebenso das Klinikpersonal.

Beim Eintreffen der Rettungswägen vor dem Klinikgebäude wurden die Tag-IDs mittels Smartphonekameras und der Favendo Tagger Software gescannt. Hier wurde auch bereits der vorläufige Triage-Status der PatientInnen erfasst. Dank der webbasierten Software war die Handhabung sehr einfach und erforderte keine zusätzliche Hardware. Im Gebäude angekommen, wurden die Positionen von PatientInnen und Personal dann anonym und in Echtzeit aufgezeichnet, um die Daten später für Optimierungszwecke nutzen zu können.

Mit den Scanprozessen wurde der Zeitstempel des Eintreffens der PatientInnen im Klinikum erfasst. Im Nachhinein kann so für jede Patientin und jeden Patienten genau rekonstruiert werden, wie lange die Zeitspanne vom Unglücksereignis bis zur Einlieferung und wiederum bis zur Behandlung gedauert hat. Dies erlaubt Rückschlüsse auf die Versorgungssituation eines Krankenhauses in Notfallsituationen. Neben den Zeitstempeln wurden auch alle Positionsdaten während der Übung aufgezeichnet. Als reine Geodaten, aber auch visuell im Quuppa Data Player.

Dank der Geolokalisierung konnten die Verantwortlichen bereits während der Übung Engpässe und unklare Abläufe erkennen. Das Videoformat bietet die Möglichkeit, im Nachhinein Laufwege und Knotenpunkte auf dem Grundriss des Krankenhauses zu analysieren. Daraus lassen sich auch mögliche Fehlpositionierungen von Behandlungsbereichen oder Engpässe in der Patientenversorgung ableiten. Darüber hinaus können die aufgezeichneten Bewegungsdaten nachträglich mit weiteren erfassten Daten angereichert werden (z.B. welche Tags zu ärztlichem oder pflegerischem Personal gehören).

Neben den Positionsdaten fließen auch die Daten der Biosensoren für den Stresslevel in die Auswertung ein. Rückschlüsse auf die Gruppendynamik innerhalb der Behandlungsteams sind durch die Kombination beider Daten möglich. Durch die Echtzeitlokalisierung konnten somit bei der MANV-Übung nicht nur Handgriffe und Abläufe in der Praxis trainiert, sondern auch Erkenntnisse gewonnen werden, die einen nachhaltigen Nutzen bieten

Diese Produkte kamen zum Einsatz:

Favendo Location Engine
Favendo Location Engine
Favendo Tagger
Favendo Tagger
Quuppa Q17 Lokator
Quuppa Q17 Lokator
Quuppa QT1-1 Tag
Quuppa QT1-1 Tag

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